Was ist LEADER?
LEADER ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Prozesse im ländlichen Raum gefördert werden. Es ermöglicht den Menschen in ländlichen Räumen, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln.
Mittels der sogenannten „LEADER-Methode“ soll die Regionalentwicklung fortschreiten. Dazu finden sich Vertreter öffentlicher, privates, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Interessengruppen zusammen, um die ländliche Entwicklung aktiv zu begleiten. Verschiedene Themen- bzw. Handlungsfelder sind zu berücksichtigen, relevante Akteure zu vernetzen und neue Denk- und Handlungsansätze zu wagen.
LEADER bedeutet für mich:
hier Leben
neues Entwickeln
Altes erhalten
Dörfliches bewahren
Ehrgeiziges begleiten
Regionales fördern
Zitat: Jürgen Müller
Für die Umsetzung steht jedem LEADER-Gebiet ein eigenes Budget aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume (ELER) zur Verfügung.
In der EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 (verlängert bis Ende 2022) gab es in Deutschland 321 LEADER-Regionen, europaweit sind es knapp 3.000. In der Förderperiode von 2023 bis 2027 ist bundesweit mit rund 370 LEADER-Regionen zu rechnen.
Erklärfilm: Was ist LEADER?
In dem Video der dvs „Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume“ wird verständlich erklärt, wie die Methode zur Regionalentwicklung in ihren Grundzügen funktioniert. Hier gelangen Sie zu dem Erklärfilm.
Was bewirkt LEADER?
LEADER
Was bedeutet die Abkürzung LEADER?
LEDER steht für "Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale", übersetzt also so viel wie "Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft".
Was ist eine LEADER-Region?
Eine LEADER-Region ist ein ländlich geprägtes, klar begrenztes und zusammenhängendes Gebiet, welches sich durch gemeinsame Merkmale aus geografischer, wirtschaftlicher und soziokultureller Sicht auszeichnet. Zu Beginn einer EU-Förderperiode erarbeiten regionale Akteure gemeinsam mit der Bevölkerung eine LEADER-Entwicklungsstrategie (LES). Sie bildet die Basis und definiert die Ziele, um einen ländlichen Raum weiter zu entwickeln.
Ist Ihre Gemeinde Teil einer LEADER-Region?
Um dies herauszufinden bietet die Suchfunktion der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAG LAG) eine Antwort. Alle Ortsteile von Kommunen, die Mitglied einer sächsischen LEADER-Region sind, sind auch in einer tabellarischen Übersicht zusammengefasst. Daraus ist außerdem zu entnehmen, ob das Gebiet nur für nicht-investive Vorhaben oder sowohl für investive als auch nicht-investive Vorhaben förderfähig ist. Das Dokument kann bei Interesse hier heruntergeladen werden.
Was ist eine LEADER-Entwicklungsstrategie?
Eine LEADER-Entwicklungsstrategie, kurz LES, zeigt, wie sich eine bestimmte Region ihre zukünftige Entwicklung vorstellt, welche Ziele sie verfolgt und mit welchen Maßnahmen sie diese Ziele erreichen möchte. Die LES bildet somit die Grundlage, um Projektideen oder Vorhaben von Bürgern, Unternehmen, Vereinen und Gemeinden zu unterstützen.
Was ist eine Lokale Aktionsgruppe?
Die Lokale Aktionsgruppe, kurz LAG, generiert, plant und steuert den Prozess der ländlichen Entwicklung. Sie kann auch eigene Projekte planen und umsetzen. Sie ist für die Entwicklung und Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategie verantwortlich.
Die LAG wird aus Vertretern folgender Interessengruppen zusammengesetzt:
Die Entscheidungsfindung darf von keiner Grußße dominiert werden. Die Lokale Aktionsgruppe ist zumeist in Form eines Vereins organisiert.
Welche Rolle spielt das Regionalmanagement?
Das Regionalmanagement ist Ansprechpartner. Es berät Akteure mit einer Projektidee über den gesamten Prozess und informiert über die Fördermöglichkeiten. Es ist somit die erste Anlaufstelle. Zudem unterstützt es die LAG bei der Umsetzung der LEADER-Entwicklungsstrategie. Um die LEADER-Region nach innen und außen bekannter zu machen, kümmert es sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit.
Was ist ein Entscheidungsgremium?
Das Entscheidungsgremium, kurz EG, ist das Kernelement der Umsetzung der LES. Es legt die Strategie fest, beschließt Aufrufe und wählt Vorhaben zur Förderung aus. Das EG besteht aus verschiedenen Akteueren der Region, die durch ihre Interessen oder berufliche Tätigkeit mit den Strukturen dieser Region vertraut sind. Die Mitglieder des Entscheidungsgremiums kommen aus den verschiedensten Bereichen, um die Interessen der Region möglichst ausgewogen abzubilden (Öffentliche, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Privatpersonen). Seine Zusammensetzung wird von der LAG festgelegt. Keine Interessengruppe darf bei der Entscheidungsfindung dominieren. Die LAG bestimmt das Entscheidungsgremium. Eine wesentliche Aufgabe des Entscheidungsgremiums ist die Entscheidung über Vorhaben und deren Förderung.
30 anerkannte LEADER-Gebiete in Sachsen fördern mit individuell an die Regionen angepassten Entwicklungsstrategien viele gute Vorhaben, welche für den ländlichen Raum und die Menschen einen Mehrwert, beispielsweise in der Lebensqualität, bringen.
Die LEADER-Förderung erfolgt in zeitlich begrenzten Förderperioden.
Für die neue Förderperiode von 2023-2027 müssen sich die Regionen neu aufstellen. Im November 2020 wurden alle interessierten Regionen dazu aufgerufen, ihr Interesse an einer Anerkennung als Lokale Aktionsgruppe für den nächsten LEADER-Förderzeitraum 2023-2027 zu bekunden. Hierbei spielte auch die Erarbeitung einer neuen LEADER-Entwicklungsstrategie (LES) eine große Rolle, da mit Anerkennung der neuen LES auch gleichzeitig die Anerkennung als LEADER-Gebiet und der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) verbunden ist.